
EIN STATISCHES BEWEGTBILD FÜR KOPFHÖRER.
EINE COLLAGE FEAT. TRAVIS, RADIOHEAD, CLUESO, PETER LICHT, JAKÖNIGJA U.V.M.
Unsere Köpfe wirbelten mit dem Funkeln der Möglichkeiten, Möglichkeiten… aber mit ständig steigendem Glauben entschieden uns wir, voranzugehen und sie gerade zu ignorieren, trotz des ungeheuren Drucks, mit Schicksal zu kapitulieren. So anstatt, gingen wir voran, einen Katalog zu fabrizieren von den instabilen Elementen und Minimen und Partikel. Mit nicht null Gesamtseltsam für kurze Momente, die betragen zu nichts mehr als kleine Fragmente eines Fingerverschlusses. (The Books – „Smells like content“ – Auszug, automatische Babelfish-Übersetzung aus dem Englischen)
Melancholie als aufkeimende Anti-Utopie in einer sich hinterrücks von der Vollbeschäftigung verabschiedenden Gesellschaft, als daraus resultierende Krankheit, als abbremsende Gegenbewegung zum Hamsterrad einer zuckerstückchenlockenden Selbstverwirklichungs-Job-Börse(?). Melancholie als Milchglasbegrifflichkeit für Weltabgewandheit, Rückzug, Stillstand, Ich-Bezogenheit, Intellektualität, Kontemplation und Depression – ja, leider auch Depression(?).
Das performative Theaterstück „Melancholie ist kein Ein-Euro-Job“ ist von den eben genannten Gedanken und Fragen inspiriert bzw. motiviert, setzt aber zuallererst beim Gefühl der Melancholie selbst an.
Das Stück ist ein Bild. Die Schauspieler tragen zum Großteil Masken. Sie sprechen nicht selbst. Stimmen und Gedanken kommen aus Lautsprechern, die vierkanalig um die Zuschauer herum angeordnet sind. Es sind Songlyrics, teilweise aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt. Die Songlyrics beschreiben ein aufkommendes schweres Gefühl. Inhaltlich und durch verschiedene Sprecher kommunizieren sie miteinander und stellen verschiedene Positionen dar. Kontrast in die Statik des Bildes bringt eine Tänzerin, die sich durch den Raum – aufgeteilt in einen Chor und dem Melancholiker auf einem überdimensionalen Stuhl mit Gieskannenvorrichtung sitzend – bewegt. Eine weitere Stimme stört ab und an das Geschehen und hinterfragt das Dargestellte und somit das Stück selbst um letztendlich die Melancholie in eine gegenwärtige Auseinandersetzung zu überführen.
Team:
Einer in Sich – Clemens Wegener
Die Anderen im Einen – Henriette Kutscha, Hanna Gließing, Carmen Lucia Guerra
Das bewegende Moment – Antje Fischer
Illustration Masken – Rosa Linke
Eine Stimme – Bernhard Dechant
Regie, Musik – Tommy Neuwirth
Aufführungen:
5./6./7.11.2009, Kulturbahnhof Jena, im Rahmen des Kurztheaterspektakels
Write a comment